Half-Life 2: Manhack

Auf dieser Seite stelle ich den Bau eines Half-Life 2 Manhack Modells vor. Die vielen verschiedenen und unsymmetrischen Formen machten dieses Modell zu einer echten Herausforderung.


Abbildung 1: Screenshot aus dem Spiel "Half-Life 2"
Abbildung 1: Screenshot aus dem Spiel "Half-Life 2"

Exkurs: Manhack? - Was ist das?

 

Der ein oder andere Leser fragt sich an dieser Stelle bestimmt: "Was ist ein Manhack?". Die Antwort findet man in dem Videospiele-Klassiker Half-Life 2. Ein Manhack (z.Dt. Mannschnitter) ist dort eine autonome, fliegende Angriffsdrohne. Da die Rotorblätter gleichzeitig als Klingen fungieren, fliegen die kleinen Drohnen auf das Zielobjekt zu, sobald sie es bemerken.

Manhacks sind immer als Geschwader anzutreffen, wie auf dem Screenshot (Abb. 1) zu erkennen ist.


Abbildung 2: Bildmotage aus Foto und CAD-Modell
Abbildung 2: Bildmotage aus Foto und CAD-Modell

Die Planung und deren Tücken

 

Bei diesem Projekt war die größte Schwierigkeit an die ganzen Maße zu gelangen. Zu diesem Zweck habe ich im "Garry's Mod" jede Menge Screenshots von Manhacks gemacht und deren Größe mithilfe eines festgelegten Maßstabes am PC Bildschirm vermessen - oder besser gesagt geschätzt. Daher ist der Nachbau nicht haargenau Detailgetreu, was die Maße angeht und auch beim Design bin ich Kompromisse eingegangen und habe meine eigenen Ideen und Vorstellungen einfließen lassen.

Die meisten Teile habe ich vor Baubeginn in einem CAD-Programm geplant. Das war sehr hilfreich, da ich so bereits sehen konnte, ob meine geschätzten Maße ungefähr stimmen.

Bei der Planung sind mir auch einige Fehler im Spiel aufgefallen, weswegen ein absolut exakter Nachbau von vornherein zum Scheitern verurteilt ist:

 

  • Die Klappen an den Seiten des Manhacks haben keine Anschlagpunkte/Scharniere am Gehäuse. Im Spiel schweben sie einfach in der Luft
  • Die Drehachsen der Klappen sind im Spiel so ungünstig gelegt, dass die Klappen beim Öffnen teilweise durch das Gehäuse schwenken.
  • Die beiden Klappen oben rechts (siehe Abb. 2) verändern beim Aufklappen ihre Anordnung. Im Spiel schwenkt die untere Klappe komplett durch die obere hindurch und befindet sich im offenen Zustand hinter der oberen.

 

Das Grundgerüst

 

In der folgenden Bildergalerie ist eine Auswahl von Fotos zu verschiedenen Bauphasen zu finden. Die verwendeten Materialien sind hauptsächlich 3 mm starke Kunststoffplatten (PVC Hartschaum) und Aluminiumbleche/-rundmaterial.

Bei diesem Projekt benutze ich PVC-Hartschaum das erste Mal und war etwas skeptisch. Die Platten machen einen 'wabbeligen' Eindruck und in die Oberfläche kann man problemlos mit dem Fingernagel beschädigen. Dafür lassen sich die Platten gut schneiden (Bandsäge, Cuttermesser) und mit Sekundenkleber kleben. Sobald sie verklebt sind, sind sie deutlich stabiler und die Klebung hält wirklich gut - auch bei Belastung. Die 'Optiken' sind aus Aluminium-Rundmaterial gedreht worden. Eingeklebte LED sorgen für die nötige Beleuchtung.

 

 

 

Weitere Informationen, Bilder & Video

Antrieb

 

Die 'Klingen' werden, wie auf den Bildern zu sehen ist, durch einen Elektromotor angetrieben. Sie sind zwar nicht scharf geschliffen und aus leichtem Alu gefertigt, aber durch den relativ großen Rotordurchmesser sollte die Drehzahl gering gewählt werden. Aus diesem Grund fiel meine Wahl auf einen schwachen Motor aus einem defekten Kassettenspieler. Dieser dreht sich langsam, ist kraftvoll genug und vor allem ist er leise. Der Motor ist über einen Riemenantrieb (1 mm Rundriemen) mit den zweifach kugelgelagerten Rotor verbunden. Bei voller Drehzahl kann gefahrlos in den Rotor gegriffen werden.

Lackierung

 

Die Lackierung erforderte eine umfangreiche Vorbereitung: Alle Teile wurden gründlich angeschliffen, die Kunststoffteile wurden mit Haftvermittler behandelt. Anschließend wurden die Teile mit "Car System Multi Green" Polyesterspachtel verspachtelt und glatt geschliffen. Eine Schicht ColorMatic 1K Filler und erneutes Schleifen mit 400er Schleifpapier sorgen für eine sehr glatte Oberfläche. Die eigentliche Lackierung erfolgt in drei Schichten:

  1. Acryllack hellgrau matt, [Farbnummer folgt]
  2. Acryllack dunkelgrau matt, [Farbnummer folgt]
  3. Acryllack anthrazit metallic

Der Metalliclack wird nur hauchdünn aufgetragen, sodass der dunkle Basislack durchschimmern kann. Erneutes Schleifen erzeugt den gewünschten unregelmäßigen Effekt. Durch die verschiedenen Farbeffekte wirken die Flächen nicht so langweilig, wie es bei nur einem Farbton der Fall sein könnte.

Auch wenn es etwas Überwindung kostet, die frisch lackierten Flächen zu beschädigen, habe ich die Klappen mithilfe von groben Schleifpapier und einer Drahtbürste bearbeitet. So sieht der Manhack etwas abgenutzer aus und nicht wie frisch aus der Fabrik.

Beleuchtung & Elektronik


Für die Beleuchtung werden ausschließlich Leuchtdioden (LED) eingesetzt. In den 'Optiken' befindet sich je eine rote 5 mm LED "ultrahell". Die 'Düse' wird durch eine weiße 5 mm LED mit 120° Abstrahlwinkel beleuchtet. Im oberen Gehäuse kommen 3 mm LED mit den Farben cyan und cold green zum Einsatz. In das untere Gehäuse (Rückseite) sind 8 cyan SMD LED (Typ unbekant) eingebaut. Jede LED hat ihren eigenen Vorwiderstand.


Die Spannungsversorgung erfolgt durch ein 7.5 V Steckernetzteil, dessen Spannung durch einen simplen Festspannungsregler auf 5V reduziert wird. Der Regler des Typs LM7805 (Datenblatt [externer Link]) ist im unteren Gehäuse untergebracht. Eine Schutzdiode zwischen Ein- und Ausgang schützt den Spannungsregler vor eventuell generierter Spannung, falls der Rotor bei abgeschalteter Spannungsversorgung von Hand angestoßen wird.



Über einen 4-stufigen Drehschalter auf der Unterseite des Modells kann zwischen folgenden Modi gewählt werden:

  • Aus
  • LED ein
  • LED & Motor ein
  • Aus

Endergebnis

Zeitraffervideo vom Zusammenbau


Fotos


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Kommentare: 1
  • #1

    jesus kommt (Donnerstag, 26 August 2021 14:29)

    gibt es welche Manhacks die fligen können wie im spiel